Diego, Supre Clasico, Schmiddi and The Boys

 

Als ich morgens um halb acht wach wurde, war es noch dunkel, Sonnenaufgang war für 09:00 Uhr angesetzt, diesen nutzte ich dann nach dem Frühstück (Cornflakes und Kaffee) für einen Spaziergang Richtung Parque Centenario. Dort sollte ich Diego treffen. Das Hostel hat mir zwar die Busverbindung erklärt und gesagt es wäre zu weit zu laufen, aber nach einer Stunde war ich schon dort. Zu Fuss sieht man doch einiges mehr als im Bus, und die Busfahrt kommt ja auch noch, aber erst ein paar Tage später.



Im Parque Centenario ist Sonntags ein kleiner Flohmarkt, echter Geheimtipp für Musikfans, was man da an CD´s kaufen kann ist der Wahnsinn. Gleich "Kauf mich" von den Hosen für 3,00 Euro ergattert, habe ich zwar schon, aber diese hat noch ein argentinisches Label drauf.

Mit Diego bin ich um 11:00 Uhr verabredet, also noch eine Stunde Zeit und ein wenig den Markt inspiziert, wobei die meisten noch am aufbauen waren. Und dann waren ja die Erzählungen der Argentinien-Erfahrenen, wenn man sich um 11:00 mit einem Argentinier verabredet, dann kann er auch erst um 13:00 Uhr kommen.

Aber Diego kam pünktlich. Ich hatte ja einiges an CD´s und Toten Hosen Zeug für ihn dabei, also machten wir erstmal eine Übergabe und er freute sich am meisten über Vom´s Drumstick, den Sebastian aus seiner Sammlung mitgegeben hatte.

Dann bin ich nochmal mit Diego über den Markt, er erklärte mir alles, was es zu beachten gab und prompt fanden wir noch ein Toten Hosen Bootleg "Anschwellender Bockgesang", da Diego diese schon hatte, überließ er sie mir und ich kaufte diese für 10,00 Euro. Diego kannte natürlich die meisten Verkäufer und auch andere Marktbesucher und stellte mich allen als den Toten Hosen Fan aus Deutschland vor. Man kann sich gar nicht vorstellen, wieviele Argentinier die Toten Hosen kennen, unglaublich.

Diego gab mir dann noch eine Tüte voller 1 Peso Münzen, diese sind in Argentinien überlebenswichtig, wenn man den Bus nutzen will. Es gibt im Bus keine Möglichkeit ausser mit Münzen zu bezahlen, wechseln will auch keiner in Buenos Aires, es gibt sogar eine Münzmafia, die verkauft dir dann 10 Peso-Münzen für 12 Pesos.












                                                DIEGO!!!

 

Da Diego noch in die Uni musste und ich ja auch wusste, dass Schmiddi irgendwann gegen mittag im Hostel eintreffen würde, machte ich mich also auf den Weg zurück. Im Hostel traf ich dann auch gleich Schmiddi und wir beschlossen in das Kneipenviertel von Palermo zu gehen. Der Rest der Schusta-Reisegruppe sollte erst in der Nacht eintreffen.

Im Kneipenviertel fanden wir erst mal einen kleinen Künstlermarkt, wo ich dann auch wieder auf mein Toten Hosen Shirt angesprochen wurde. "Toten Chosen? Ah... äh... Ficken, Bumsen, Blasen?". Das waren die üblichen Gespräche mit den Einheimischen, echt witzig.

Heute sollte ja auch "das" Fussball-Spiel stattfinden, Karten gab es für uns keine, also suchten wir eine schöne Kneipe mit vielen Fernsehgeräten und durfte die Stimmung der Argentinier hautnah erleben. Die Kneipe war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Leute standen draussen bis auf die Strasse um von aussen etwas zu sehen. Wir hatten echt Glück zeitig die richtige Kneipe aufzusuchen. Wir brachten uns mit Literweise Quilmes in die richtige Stimmung. Ja Liter ist die Standardgröße, die ausgeschenkt wird. Als Boca Juniors das 1:0 gegen River Plate schoss, jubelte ich natürlich mit, was mir eine kleine Schelle eines River-Fans der hinter mir stand einbrachte. Glücklicherweise endete das Spiel dann 1:1 und es gab keine weiteren Ausschreitungen. Freudestrunken gingen wir ins Hostel um uns frisch zu machen, denn abends war ja auch noch das "The Boys" Konzert.

Wir ließen uns ein Radio-Taxi rufen, die einzige Möglichkeit nicht verschleppt zu werden, da die Fahrten dort registriert werden, und auch gute Möglichkeit tatsächlich am richtigen Ziel anzukommen, da das Hostel im Vorfeld die Adresse abklärt, und fuhren in den weit entfernten Bezirk Flores ins Teatro Flores.

Dort trafen wir dann recht schnell auf Christian von der Opelgang und fanden auch einige andere deutsche Hosen-Fans. Auch Petra und Nina aus dem Flugzeug waren dort, schnell bildete sich eine große Gruppe Deutscher, und auch Martin von der Opelgang stieß zu uns. Es war ein echt toller erster Abend und er wurde noch besser.

Beim Konzert der Boys lernte man die ersten Argentinier kennen, einige, recht junge anfang 20 (die Boys müssten um die 60 sein), sind 700km durch Argentinien gefahren um die Band zu sehen.

Nach den Konzerten (es spielten noch die New York Dolls) gingen wir mit einigen Argentiniern und Deutschen in eine Pizzeria und sangen Hosen-Lieder, es war unglaublich.

Schmiddi gab dann noch eine Lehrstunde darüber wie man sich in Buenos Aires auf keinen Fall verhalten sollte und spazierte volltrunken auf die Strasse um irgendein Taxi anzuhalten, aber es brachte uns wohlbehalten ins Hostel wo inzwischen auch die anderen ihre ersten quilmes tranken.

Schusta, Karli und Zimbo waren inzwischen eingetroffen, das Zimmer wurde auch umorganisiert, die Brasilianer waren raus und wir konnten in Ruhe mit Blick auf "Liane" aus England einschlafen...











der "Liter-Becher"








das Bild ist unscharf? Trink 2 quilmes!!!
von links nach rechts: Nina, Anna, Christian, Jessy, Daniel, Julia, Martin, Jürgen(?) und Petra
Schmiddi ist hinter der Kamera und er fand das Bild scharf

aber hier noch eins aus´ner andren Cam: