Das gesamte Hostel war im Hosen-Fieber, auch das Personal war froh, dass es für uns losging. Wir benahmen uns die ganze Zeit wie Kinder kurz vor der Bescherung an Weihnachten. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, was wir an diesem Tag vorher gemacht haben. (inzwischen weiß ich es wieder, ich hab ja jetzt ein neues Tattoo, danke an Leandro von American Tattoo, Bild vom Tattoo ganz unten)

Wir haben uns auf jeden Fall nachmittags ein Taxi genommen und uns zum Teatro fahren lassen.

 



Vor dem Teatro Colegiales angekommen, trafen wir Martin und Christian von der Opelgang und die ersten mitreisenden Deutschen. Man durfte sich nicht direkt vor dem Teatro aufhalten, sondern mussten in einer Strasse um die Ecke warten. Auch dort spielte sich die von Bushaltestellen bekannte argentinische ordentliche Gemütlichkeit ein, kein Gedränge, sondern alle brav in einer Schlange. Nun ja, bis auf die Deutschen, die stellten sich direkt vorn zu uns, was aber auch in Ordnung war.

Der Laden war der Wahnsinn, ähnlich wie Bielefeld/Ringlokschuppen, allerdings außen rum komplett noch Oberrang. Etwa 1500 Leute, es war sehr eng, sehr heiß und sehr hart. Die Argentinier haben von Anfang an jede Möglichkeit genutzt die Hosen anzufeuern.

Ole, ole, ola… Toten Hosen…, HeHoLetsgo und auch uno, dos ultraviolento wurde in einer unglaublichen Lautstärke gesungen, ich hab mir anfangs Ohrenstöpsel gewünscht.

Die Vorband war etwas mysteriös, irgendwelche Melonen-Köpfe wurden mit Hockeyschlägern eingehauen.

Als die Hosen auf die Bühne kamen war der Druck gewaltig, die Jungs waren super drauf und haben von Anfang an Vollgas gegeben. Beginnend mit Strom und endend mit you never walk alone, gab es zwischendurch einige Überraschungen. LaBamba, und natürlich das Medley waren am Start.

Campino kletterte auf den Oberrang und sprang tatsächlich aus knappen 4 Metern in die Menge, der war glatt verschwunden und der halbe Saal hat gelegen, da hat man schon Angst um ihn bekommen, aber es dauerte ein wenig und er stand wieder auf der Bühne. Die anderen Jungs sangen in der Zeit eine Endlos-Schleife “Wir sind bereit”.

Bei Freunde gab es aufgrund des Fahnenverbots keine Fahnen. (gab auch kein Bier da drinnen). Aber Sebastian war irgendwie doch bei mir, ich setzte mich bei Kosmas (1000 Dank dafür) auf die Schultern und wir machten uns auf den weg in die Mitte und nach vorn. So konnte ich wenigstens Sebastians Trikot hoch halten.

 



HOLA DIEGO!!!

wo Sebastian sonst seine Fahne schwenkt, habe ich ihm ja versprochen,
dass er auch in Buenos Aires dabei ist, also war sein Tour-Trikot dabei...

   
Eigentlich hatten wir uns ja alle gesagt Aftershow ist blöd und langweillig, aber irgendwie hatte mich der Ehrgeiz gepackt und nachdem ich viermal (hey! you again?) vom gleichen argentinischen Security aus der Halle geworfen wurde, war ich im fünften Versuch dank Martin dann doch dabei. Naja, nicht viel los, ein paar Tourpass-Besitzer, ein paar vom Tattoo-Studio und anfangs kein Bier. Campino schmiss dann irgendwann ein paar Dosen ins Volk und der Delegations-Leiter rief dann, noch 5 Minuten und wir müssen zum Bus. Also gingen wir mit den Hosen gemeinsam aus dem Teatro. Als die Tür aufging standen wir vor hunderten Fans und blickten in die Kamera der ARD. Dann sah mich wieder der argentinische Sicherheitsmann, der mich nun als Mitglied der Band einschätzte und sich bei mir eindringlich entschuldigte. GREAT-artig...



Mein neuer Freund vom argentinischen Sicherheitsdienst



Petra bekam anlässlich Ihres Geburtstages noch ein Foto und Autogramm von Ihrer Lieblingshose, andy!!!

unser neues Traumpaar: Martin und Ina
   
   
Nach dem nun die Hosen im Bus davon fuhren, gingen wir in die Pizzeria um die Ecke und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Gegen 01:00 Uhr machte Alex, auch bekannt als Mr. Bean jr. uns darauf aufmerksam, dass seine Eltern nun den Laden schliessen wollten, und wir eine letzte Rund bestellen dürfen. Ich glaube wir sind dann gegen 03:30 aus dem Laden. Neben der legendären Geburtstagsrede von Petra ("Damenwahl") wurde die ganze Nacht gesungen, natürlich nur Sachen von den Toten Hosen.






Argentinien wird mir für immer im Herzen bleiben, und nicht nur da

Hasta el amargo final  -  bis zum bitteren Ende