Der Abschied

Kaum aufgewacht, wollte ich mal ne Runde um den Block machen, wurde jedoch gleich an der Rezeption ausgebremst, Diego hat angerufen und war auf den Weg hier her und ich sollte unbedingt warten. Also Gut. Schusta und die Jungs waren auch schon wach, sie wollten auf den Flohmarkt im Parque Centenario. Diego kam und hatte eine Überraschung für mich dabei. Er hatte mir ja bereits am Vorabend nach dem Hosen-Konzert ein tolles Trikot seines Lieblingsverein Velez Sarsfield geschenkt. Nun folgte auch noch ein Wimpel des Vereins und ein echt Cooles Mannschaftsfoto von Boca Juniors wo Maradona noch drauf war. Die Stimmung war schon ein wenig gedrückt, der Abschied nahte und wir hatten eine echt tolle Zeit. Wir kannten uns ja vorher nur übers Internet, aber das auch schon einige Jahre. Plötzlich holte Diego das Fortuna Torwart-Trikot aus der Tasche, welches wir anfangs ja nicht mal berühren durften und schenkte es mir. Ich versuchte das noch abzulehnen, hatte aber keine Chance. Es ist der Wahnsinn. Eigentlich hatte ich Christian noch versprochen ihn heute daheim zu besuchen, jedoch hätte ich das emotional nicht mehr geschafft und verbrachte den Nachmittag im Park.

Als ich dann abends wieder ins Hostel kam um meine Sachen zu holen und zum Flughafen zu fahren, war Diego auch wieder da. Er schaute gerade im TV Velez gegen Colon, Velez lag 0:2 hinten, als ich jedoch am Flughafen ankam, hatte Velez das Spiel 4:2 gedreht. Er war mit Schusta und den anderen auf dem CD-Markt und hat mir wieder einiges mitgebracht. Schusta und die anderen machten sich dann auf den Weg ins Stadion um River Plate zu sehen. Mein Taxi kam und es gab einen echt schönen Abschied- den Tränen nahe? Nicht nur sehr nahe, aber Männer weinen ja bekanntlich nicht. Außer vielleicht heimlich im Taxi.

Gracias Diego, por la amistad y la buena onda CHABON!!!

Die Taxifahrt wurde dann der abschliessende Horror. Das Ding war auf keinen Fall auch nur annähernd Verkehrstüchtig. Es klappert und krachte überall. Der Taxifahrer machte dann auch noch einen Tankstop mitten im Ghetto und ich musste aussteigen. Der Fahrer verschwand und ich stand da und ließ mein Leben kurz Revue passieren. Als ich gerade mit allem abgeschlossen hatte, kam er wieder und meinte wir können dann weiter fahren. Ich stieg ins Taxi und schlief ein. Am Flughafen weckte er mich und ich war am Leben. Am Flughafen traf man dann den ein oder anderen bekannten. Ich fragte alle nochmal nach Briefkästen und machte mich auf die Suche. Die Durchsage dass noch ein Passagier zum Abflug fehlte, war dann sehr lustig, aber ich war bereits an Bord und nicht gemeint. Also saß ich wieder neben Kosmas und Tina und stellte fest, dass so ein Flugangstseminar scheinbar auf Hinflügen besser hilft als auf Rückflügen. Ich schlief den gesamten Flug und war nur 2x zum Essen wach.

Mein Tipp an alle mit Flugangst, fahrt in Buenos Aires regelmäßig Taxi und ihr habt vor gar nichts mehr Angst!!!